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AutorenbildJörg Richter

Mitteldeutsche Meisterschaften der A-Jugend und Junioren in Jüterbog

Jüterbog – Als ob die deutsche Ringerfamilie auf einen solchen Wettkampf gewartet hätte, nach langer, coronabedingter Auszeit gab es mit den ‚Offenen Mitteldeutschen Meisterschaften‘ der Kadetten und Junioren in beiden Stilarten einen hochkarätigen Wettkampf.

Vor den Deutschen Meisterschaften der Kadetten vom 22. bis 24. April im westsächsischen Werdau (GR) und Hösbach (FR) sowie der Junioren, die ihre nationalen Meistertitel vom 6. bis 8. Mai in Neuss (GR) und bei den Wrestling Tigers im Rheinland (FR) auskämpfen, waren diese Titelkämpfe eine gute Standortbestimmung.


So waren es dann 214 Teilnehmer aus 60 Vereinen, die ins brandenburgische Jüterbog reisten, darunter auch drei Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die am Stützpunkt Luckenwalde aufgenommen wurden.

Der Bundesstützpunkt Frankfurt(O.) und der gastgebende DRB-Regionalstandort Luckenwalde schickten ihre besten Ringer auf die vier ausgelegten Matten. „Unsere Sporthalle ist derzeit noch ein Impfzentrum und so mussten wir nach Jüterbog ausweichen, wo wir aber mit offenen Armen empfangen wurden“, hat der Präsident des 1. Luckenwalder SC Jörn Levermann mit seinen vielen Helfern keine Mühen gescheut, um diese 'Offenen Mitteldeutschen Meisterschaften' einen schönen Rahmen zu geben.


Julius Schröder (92 kg/FR) stand bei den Junioren auf dem obersten Treppchen, der LSC-Ringer holte damit zugleich die einzige Medaille für die Gastgeber. Kevin Siegert (65 kg/FR) schlitterte an Bronze vorbei auf den vierten Rang, Naim Abualjubain (79 kg/FR), der ebenfalls im freien Ringkampf startete, belegte in seiner starken Gewichtsklasse den 5. Platz, Akhmed Arsanov (71 kg/FR) wurde bei den A-Jugendlichen sechster. In der Vereinswertung erreichten die Ringer aus der Flämingstadt unter den 60 angereisten Vereinen, einen achtbaren 12. Platz.


Mit einem kompletten Medaillensatz kehrten die Griechisch-Römisch-Ringer vom RSV Hansa 90 Frankfurt(O.) an die Oder zurück. Niklas Richter (87 kg/) blieb in allen drei Begegnungen siegreich und wurde Mitteldeutscher Meister, Silber gewann Henning Prütz (71 kg/A-Jugend), der seinen Auftaktkampf knapp verlor, dann jedoch drei Siege folgen ließ und noch ins Finale einzog, das er gegen seinen Trainingskollegen aus dem Ringerzentrum Frankfurt(O.) Karl Thoms (SV Warnemünde) verlor.

Nick Schubert (67 kg/Junioren) belegte nach zwei Siegen und zwei Niederlagen den Bronzerang,

Michel Steglich (55 kg) und Nikita Schaffert (65 kg/beide A-Jugend) rundeten die Bilanz des RSV Hansa 90 mit einem 6.- und 7. Platz ab, der den Oderstädtern in der Vereinswertung Rang 9 einbrachte.

Die Vereinswertung gewann der SC Roland Hamburg, vor der Vertretung aus Ungarn und den sächsischen Vertretungen KFC Leipzig, RV Lugau, FC Erzgebirge Aue und RV Thalheim, die die Plätze drei bis sechs belegten.


Die drei Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gewannen übrigens in ihren Gewichts- und Altersklassen jeweils Goldmedaillen.


„Die Gaststarter aus Ungarn und der Ukraine haben den Wettkampf bereichert, wobei die Gewichtsklassen im Freistilbereich leider nicht durchgängig stark besetzt waren, bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten fehlte mir die Vielseitigkeit im technischen Bereich“, gibt es aus Sicht des LSC-Präsidenten Jörn Levermann, der viele Jahre als Spitzentrainer in Frankfurt(O.) und Luckenwalde Spitzenringer entwickelte und heute auch als Vizepräsident des Ringer- Verbandes Brandenburg fungiert, einige Baustellen, die bis zu den Deutschen Meisterschaften im Training noch behoben werden müssen.


Insgesamt waren die Leistungen der Ringer aus den beiden Brandenburger Leistungszentren zufriedenstellend, denn die vielen Athleten aus Berlin, Sachsen-Anhalt, oder Mecklenburg-Vorpommern, die in Frankfurt(O.) und Luckenwalde trainieren, gewannen eine ganze Flut von Medaillen.



Klasse Aktionen und spannende Kämpfe boten 214 Junioren und A-Jugendliche aus 60 Vereinen bei den Mitteldeutschen Meisterschaften im Freistil und griechisch-römischen Stil, die in Jüterbog ausgetragen wurden.

Unter den Athleten waren auch drei geflüchtete Jugendliche aus der Ukraine, die wie Danylo Synytskyi (rotes Trikot) Turniersieger wurden.


Niklas Richter (87 kg/rotes Trikot) gewann bei den Junioren im griechisch-römischen Stil alle drei Kämpfe souverän und wurde Mitteldeutscher Meister für den RSV Hansa 90.




A-Jugend Griechisch Römisch

1. Plätze (Mitteldeutsche Meister):

65 kg Matti Stolt (HAC Stralsund),

71 kg: Karl Thoms (SV Warnemünde),

92 kg: Ole Sterning (HAC Stralsund)


2. Plätze

60 kg: Finn Kühn (SV Luftfahrt Berlin),

71 kg: Henning Prütz (RSV Hansa 90),

110 kg: Robin Strauß (Eisenhüttenstädter RC)


3. Plätze

65 kg: Lenny Grünheid (Demminer RV),

71 kg: Saribek Gardinjan (PSV Neubrandenburg),

80 kg: Justin Schimpf (PSV Rostock),


4. Platz:

71 kg: Moritz Wiese (Demminer RV),

6. Platz:

55 kg: Michel Steglich (RSV Hansa 90).


A-Jugend Freistil:

1. Platz:

92 kg: Julius Schröter (1.LSC),


2. Plätze:

51 kg: Henry Lamitschka (RV Lübtheen),

55 kg: Konstantin Vallassis (SV Luftfahrt Berlin),

65 kg: Muchamad Umarov (Weddinger RV),

71 kg: Dennis Aleksandriyuk (TUS Hellersdorf),

110 kg Mikael Golling (TSV Aichach)


3. Platz:

48 kg: Leon Diezmann (RC Germania Potsdam),


4. Platz:

80 kg: Aziz Golmohammadi (RC Germania Potsdam)

6. Platz

71 kg: Akhmed Arsanov (1. LSC)



Junioren, Griechisch-Römischer Ringkampf

1. Platz:

87 kg: Niklas Richter (RSV Hansa 90),


2. Plätze:

63 kg: Fabian Wiesemann (PSV Rostock)

67 kg: Florian Wiesemann (PSV Rostock),

72 kg: Robert Schröder (Roter Stern Sudenburg)


3. Platz:

67 kg: Nick Schubert (RSV Hansa 90),


5. Platz:

67 kg: Philipp Strauß (Eisenhüttenstädter RC).



Junioren, Freistil

1. Platz:

61 kg: Malik Yalcin (KSV Reinickendorf)

92 kg: Julius Schröter (1.LSC)


2. Platz:

79 kg: Ansgar Reinke (Preußen Berlin)


4. Plätze:

65 kg: Kevin Siegert (1.LSC)

79 kg: Jonas Kock (Roland Hamburg)

5. Platz:

79 kg: Naim Abualjubain (1.LSC)

6. Platz:

65 kg Simon Kock (Roland Hamburg).


Kommentar - von Jörg Richter


Es sind komplizierte Zeiten, Corona wirbelt noch immer die Sportlandschaft durcheinander, der Krieg in der Ukraine lässt auch den Sport als schönste Nebensache der Welt in den Hintergrund rücken. Umso bemerkenswerter ist es, wenn eine Vielzahl von Funktionären und Helfern einen Wettkampf, wie die Mitteldeutschen Meisterschaften organisieren, zu dem weit über 200 Kämpfer aus 60 Vereinen anreisen.


Dazu konnte der 1. Luckenwalder SC die Titelkämpfe nicht einmal in der eigenen Arena ausrichten, die noch als Impfzentrum dient, sondern musste ins 20 Kilometer entfernte Jüterbog ausweichen. Der Präsident des Ringer- Verbandes Brandenburg Danny Eichelbaum lobte den 1. Luckenwalder SC als Veranstalter der Titelkämpfe, der trotz des Ansturms aus nahezu allen Landesorganisationen diesen Titelkämpfe, die einer kleinen, Deutschen Meisterschaft glichen, einen schönen Rahmen gaben. Bei einer Gedenkminute an die Opfer des Krieges wurde es sehr still in der Sporthalle, bei den sich den Eröffnungsreden anschließenden Kämpfen dagegen sehr laut, endlich wieder Ringkampfatmosphäre, die den Trainern, Athleten, Kampfrichtern und Funktionären so lange gefehlt hat.


Ein schönes Zeichen, dass der Leistungssport in Brandenburg lebt- und gelebt wird, war die Aufnahme der neuen Sportschüler im Rahmen der Wettkampferöffnung, die schon ein halbes Jahr in Luckenwalde Training und Schule gut unter einen Hut bekommen und die Auszeichnung von Leon Kolbe als Elite-Sportschüler des Jahres.


Die Zweckgemeinschaft Ringen in Mitteldeutschland ist in den vergangenen Jahren zusammengewachsen und die Kämpfe haben gezeigt, dass trotz Corona-Pandemie viel getan wurde, um den Leistungsstandard der Ringer in der Region zu halten und gar noch etwas auszubauen. Doch auch die anderen Landesorganisationen haben nicht geschlafen, den tatsächlichen Leistungsstand der hiesigen A-Jugendlichen und Junioren werden die Deutschen Meisterschaften in einem Monat zeigen. Die Mitteldeutschen Meisterschaften in Jüterbog waren eine wichtige Hürde dorthin.

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