Bei den letzten Titelkämpfen des Kalenderjahres 2021, den Weltmeisterschaften der U-23, glänzten die deutschen Ringer mit einer Goldmedaille, die von Idris Ibaev (72 kg/GR) erkämpft wurde, sowie einmal Bronze durch Lars Schäfle, am letzten WM-Tag in freien Stil. Die Ringer und Ringerinnen aus dem Bundesstützpunkt Frankfurt(O.) gingen in Belgrad (SRB) leer aus.
WM-Tagebuch
1. Kampftag
Richter und Ginc bereits ausgeschieden
Am ersten Kampftag der U-23-Weltmeisterschaften, sind die ersten beiden deutschen Griechisch-Römisch-Ringer ausgeschieden. Andrej Ginc (63 kg) unterlag dem diesjährigen Europameister dieser Altersklasse Hrachya Poghosyan (ARM) klar mit 0:9- und damit Abbruch durch technische Überlegenheit, ein schneller Sieg des Armeniers über den DRB-Starter.
Schwer tat sich Franz Richter (130 kg) in der Qualifikation gegen Giorgi Tsopurashvili (GEO). Zweimal hatte Richter den Georgier nach Verwarnung in der Bodenlage, aus der er jedoch keinen Gewinn schlagen konnte. Erst in der letzten Kampfminute holte Franz Richter mit einem Hüftangriff vier Punkte. Mit 6:1-Punkten beendete Franz Richter seinen Auftaktkampf.
Im Achtelfinale traf Richter auf den Kasachen Anton Savenko, den er bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2018 in Trnava (SVK) schon einmal besiegen konnte. Doch jeder Kampf beginnt bei Null: der DRB-Ringer bekam die erste Passivitätsverwarnung, musste in die Bodenlage und wurde gleich viermal gerollt. Mit 9:0 ging der Kampf an Savenko, der allerdings eine Runde später ebenfalls verlor und damit das Finale verfehlte. Damit konnte Franz Richter auch nicht mehr über die Hoffnungsrunde ins Kampfgeschehen eingreifen und schied aus.
Auch der Gegner von Andrej Ginc scheiterte im Viertelfinale, damit war der Weg über die Hoffnungsrunde auch für den zweiten Ringer aus dem Bundesstützpunkt Frankfurt(O.) verbaut.
3. Kampftag
Deutschland hat wieder einen Weltmeister ! Idris Ibaev (72 kg) machte ein rießen Turnier und vergoldete seine Bronzemedaille, die er im Frühjahr bei den Europameisterschaften der U-23 in Skopje (MKD) erkämpft hatte, nun bei den Weltmeisterschaften in Belgrad (SRB).
Im Finalduell ließ Idris Ibaev auch seinem russischen Kontrahenten Sergei Kutuzov kaum Spielraum, sein technisches Können zu entfalten. Ibaev, ständig im Vorwärtsgang ging mit 3:1 in Führung und verteidigte den Vorsprung über die komplette zweite Runde.
Der Jubel im deutschen Lager war unbeschreiblich, war es doch vor allem die Art und Weise, mit der sich Ibaev in Belgrad auf das oberste Treppchen kämpfte.
Unterdessen nahmen die Damen der Altersklasse U-23 das Kampfgeschehen auf, die im Mittelteil der WM-Woche ihre Titelträger 2021 ermittelten. Lisa Ersel (50 kg) unterlag in ihrem Auftaktkampf dem US-Girl Emili Shylson mit 0:10, konnte jedoch in der Hoffnungsrunde weiterkämpfen, da ihre Kontrahentin ins Finale einzog und am Ende gar Weltmeisterin wurde. Doch auch in der Hoffnungsrunde musste Lisa Ersel eine 2:7-Niederlage gegen Stefania Princeputu (ROU) hinnehmen und war damit endgültig aus dem Rennen.
Doch Lilly Schneider hatte ein schweres Los gezogen und unterlag gegen Kendra Dacher (FRA) vorzeitig mit 0:10 Punkten. Die starke Französin kämpfte sich ins Finale und so konnte die Ringerin aus dem Erzgebirge in der Hoffnungsrunde erneut angreifen. Doch auch da erwieß sich die Weißrussin Anastasiya Zimiankova als eine Nummer zu groß, Lilly schneider schied nach einer 0:6-Punktniederlage endgültig aus dem WM-Geschehen aus.
5.-7. Kampftag
Scheibe-Jungs prüfen Weltspitze
Ab Freitagmorgen griffen die Freistilringer um Bundestrainer Jürgen Scheibe ins Kampfgeschehen ein, die auch den Schlusspunkt hinter die Welttitelkämpfe setzten.
Dann doch noch der Griff nach den Medaillen durch Lars Schäfle (86 kg) und Johannes Mayer (92 kg). Lars Schäfle bezwang im Achtelfinale den Franzosen Rakhim Magamadov, im Viertelfinale folgte jedoch gegen Mukhammed Aliiev (UKR) eine hauchdünne Niederlage. Der Ukrainer zog ins Finale ein, damit kämpfte Schäfle in der Hoffnungsrunde weiter, wo er mit einem 3:2-Sieg gegen Bobur Islomov (UZB) ins kleine Finale um Bronze einzog. Dort zeigte der Südbadener, dass auch die russischen Freistilringer nicht unbezwingbar sind, mit einem 3:0-Sieg sicherte sich Lars Schäfle die Bronzemedaille und zeigte nach Horst Lehr, der WM-Bronze bei den Männern gewonnen hatte, dass der deutsche Freistilbereich auf einem guten Weg ist.
Bericht: Jörg Richter
Foto: Gerhard Remus
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